Krise im thailändischen Gesundheitssystem: Goldene Karte unter Druck!
Thailand steht vor Herausforderungen im Gesundheitssystem: Budgetprobleme und unzureichende Erstattungen gefährden die Patientenversorgung.

Krise im thailändischen Gesundheitssystem: Goldene Karte unter Druck!
In Thailand brodelt es im Gesundheitswesen. Angesichts der anhaltenden Herausforderungen im Management des nationalen Gesundheitssystems, insbesondere im Hinblick auf das Budget für die medizinische Versorgung, äußern Fachleute und Krankenhausleiter immer lautere Bedenken. Das System für Patienten mit Goldener Karte steht im Fokus der Diskussion – vor allem die Frage der unzureichenden Erstattungsraten, die für viele Krankenhäuser kaum tragbar sind. Wie thecoverage.info berichtet, sind die aktuellen Erstattungssätze nicht einmal ansatzweise im Gleichgewicht mit den tatsächlichen Behandlungskosten, besonders bei stationären Patienten.
Dr. Thanapol Riphonmaha, Forscher an der Khon Kaen University, fordert eine deutliche Erhöhung des Budgets für das Goldene Karten-System. Der Grund dafür? Die finanziellen Mittel wurden in den letzten zehn Jahren nicht an die steigenden gesundheitlichen Anforderungen und die alternde Bevölkerung Thailands angepasst. In der Tat gibt es schon lange einen Trend: Die Gesundheitsausgaben machen nur maximal zehn Prozent des Gesamtbudgets aus. Doch während Nachbarländer wie Vietnam entsprechend investieren, bleibt das Budget der thailändischen Gesundheitsversorgung stagnierend, was sich auf die Qualität und Verfügbarkeit von Behandlungen auswirkt.
Herausforderungen im Finanzierungssystem
Rektor Manop Pitakphakorn aus der Gesundheitsforschung äußert sich ähnlich kritisch dazu, wie das National Health Security Office (NHSO) mit der Situation umgeht. Ihm zufolge erkennt die NHSO die Realität nicht an und versäumt damit, Dringlichkeit zu signalisieren. Er betont die Notwendigkeit, das Budget an die tatsächlichen Behandlungskosten anzupassen und Möglichkeiten zur Mitfinanzierung zu prüfen, um ein nachhaltiges System zu gewährleisten. Darüber hinaus warnt er vor einer „Information War“, die zu weiteren Spaltungen im Gesundheitswesen führen könnte, und drängt auf eine Reform des NHSO-Vorstands.
Problematisch ist auch, dass, während nur 58 von über 900 Krankenhäusern Liquiditätsprobleme haben, viele dieser Einrichtungen dennoch operieren können, da sie Einnahmen aus anderen Quellen erzielen. Ehemalige NHSO-Funktionäre wie Yuppadee Sirisinsuk betonen, dass diese Liquiditätsprobleme nicht durch zu hohe Personalkosten, sondern durch die unzureichenden Erstattungen für Behandlungen verursacht werden. Dabei ist die Tatsache, dass die NHSO bereits seit über 20 Jahren besteht und in Krisenzeiten anpassungsfähig war, ein Lichtblick in der ganzen Misere.
Ein Ausweg aus der Krise?
Die Lösung ist noch nicht in Sicht, doch einige Fachleute denken laut über mögliche Schritte nach. Manop Pitakphakorn schlägt vor, das Budget an die tatsächlichen medizinischen Kosten anzupassen oder die angebotenen Leistungen zu überprüfen. Auch eine Gesundheitssteuer könnte zusätzlichen finanziellen Spielraum schaffen, um die drängendsten Probleme zu adressieren. Solange jedoch die finanziellen Ressourcen nicht ausreichen, wird der Konflikt zwischen Dienstleistern und Käufern im Gesundheitssystem weiter bestehen.
Wie die Diskussion zeigt, sind die Probleme im Gesundheitswesen Thailands nicht neu, aber sie verlangen nach sofortigen, nachhaltigen Lösungen. Die Herausforderungen durch eine alternde Bevölkerung und steigende Gesundheitskosten könnten schnell in eine echte Krise umschlagen, wenn die Verantwortlichen nicht endlich handeln. Die Zeit drängt und es liegt in der Verantwortung der Politik, die richtigen Weichen zu stellen. Eine Reform und zusätzliche finanzielle Mittel sind dringend erforderlich, um die Qualität der medizinischen Versorgung für alle Thailänder zu sichern. Die Menschen verdienen ein funktionierendes Gesundheitssystem – da führt kein Weg daran vorbei.