Klimawandel droht Thailands Wirtschaft: Handeln ist jetzt gefragt!
Thailand steht 2025 vor erheblichen klimatischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die Anpassungsmaßnahmen erfordern, um das BIP stabil zu halten.

Klimawandel droht Thailands Wirtschaft: Handeln ist jetzt gefragt!
Thailand sieht sich schwerwiegenden klimatischen Herausforderungen gegenüber, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Wirtschaft stark belasten. Die Regierung kämpft, um sich an die sich verschlechternden Bedingungen anzupassen, was zu enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten führt. Der Weltbankbericht prognostiziert, dass das BIP des Landes in den kommenden 25 Jahren um 7-14 % sinken könnte, wenn entsprechende Anpassungsmaßnahmen nicht ergriffen werden. Dies ist kein neues Problem; bereits in den letzten zwei bis drei Jahren wurde Thailands Wirtschaftswachstum von internationalen Finanzinstitutionen als unterdurchschnittlich eingeschätzt, mit einer unglücklichen Prognose von lediglich 2 % für 2025.
Ein dramatisches Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels sind die verheerenden Überschwemmungen im Jahr 2011, die Schäden in Höhe von 12,6 % des BIP verursachten. Es wird befürchtet, dass künftige Überschwemmungen gar Schäden von bis zu 15 % des BIP verursachen könnten. Diese Risiken bringen die thailändische Regierung dazu, kurzfristige Lösungen zu priorisieren, anstatt langfristige Konzepte zur Bekämpfung der Luftverschmutzung zu entwickeln.
Langfristige Ziele und Strategien
Ziel ist es, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, jedoch zeigt sich, dass die Fortschritte in dieser Richtung unzureichend sind. Um zukunftsfähig zu bleiben, wurde ein Entwurf eines Klimaschutzgesetzes erarbeitet, der dem Parlament zur Prüfung vorgelegt werden soll. In diesem Zusammenhang wird empfohlen, langfristige Fonds zur Förderung erneuerbarer Energien zu nutzen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Projekte zur Energieerzeugung aus Abfall und Biomasse könnten wesentlich ausgeweitet werden, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen.
Interessanterweise wurde 2021 das Bio-Circular-Green (BCG) Modell eingeführt, um eine nachhaltige, kohlenstoffarme Wirtschaft zu fördern. Viele Sektoren, insbesondere Landwirtschaft und Fischerei, sind jedoch extrem anfällig für die Folgen des Klimawandels, was zu Produktionsverlusten in Milliardenhöhe führen könnte. Für die Landwirtschaft wird ein Verlust zwischen 2,9 und 5,4 Milliarden USD prognostiziert, und die Fischereiwirtschaft könnte bis zu 26,2 Milliarden USD an Werten verlieren.
Um die drohenden wirtschaftlichen Rückschläge zu verhindern, benötigt Thailand eine umfassende Strategie zur Klimaanpassung und -minderung, sowie starke öffentlich-private Partnerschaften. Der Übergang zu erneuerbaren Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Förderung von Elektrofahrzeugen sind entscheidend, um endlich den CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren und die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.
Kritik und Herausforderungen
Trotz guter Ansätze gibt es Kritik an der neuen Regierungskoalition, die seit September 2023 im Amt ist. Die Genehmigung neuer Gaskraftwerke und die Bestrebungen des staatlichen Unternehmens EGAT, Kohlekraftwerke weiterhin zu modernisieren und zu betreiben, stehen in der Schusslinie. Der Energiesektor ist durch starre Strukturen gekennzeichnet, die den Übergang zu erneuerbaren Energien erschweren. Die EGAT betreibt das gesamte Übertragungsnetz und viele Kraftwerke, was monopolartige Strukturen schafft und es für Unternehmen und Privatpersonen schwierig macht, eigenen Strom zu erzeugen und ins Netz einzuspeisen.
Es gibt jedoch Lichtblicke: Der RE100 Thailand Club, der von über 500 Organisationen und Unternehmen gegründet wurde, strebt eine Versorgung mit 100 % erneuerbaren Energien in der Industrie an. Thailand hat sich bereits als Marktführer für Hybrid- und vollelektrische Fahrzeuge in Südostasien etabliert, mit dem Ziel, dass bis 2030 jedes zweite verkaufte Fahrzeug emissionsfrei ist.
Diese Entwicklungen zeigen, dass trotz der ernsthaften Herausforderungen, vor denen Thailand steht, die Bereitschaft zur Transformation und Anpassung vorhanden ist. Die Weichen für eine grünere Zukunft müssen jedoch umgehend gestellt werden. Um diese ambitionierten Klimaziele zu erreichen, benötigt das Land nicht nur strategische Politiken, sondern auch eine entschlossene Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Der Entwurf des Klimaschutzgesetzes könnte, wenn er überarbeitet und tatsächlich in Kraft gesetzt wird, einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung darstellen.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel auf Thansettakij, Weltbank und BDEW.