Pressefreiheit in Hongkong: Leichte Besserung trotz Selbstzensur

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Der HKJA veröffentlicht den Pressefreiheitsindex für Hongkong: Leichte Verbesserung, doch Selbstzensur bleibt alarmierend hoch.

Der HKJA veröffentlicht den Pressefreiheitsindex für Hongkong: Leichte Verbesserung, doch Selbstzensur bleibt alarmierend hoch.
Der HKJA veröffentlicht den Pressefreiheitsindex für Hongkong: Leichte Verbesserung, doch Selbstzensur bleibt alarmierend hoch.

Pressefreiheit in Hongkong: Leichte Besserung trotz Selbstzensur

Die jüngsten Entwicklungen in Hongkong werfen einen Schatten auf die Medienlandschaft der Metropole. Laut der Hongkonger Journalistenvereinigung (HKJA) haben sich die Bedingungen für Journalisten nicht wesentlich verbessert, trotz eines leichten Anstiegs im aktuellen "Index der Pressefreiheit", der inzwischen bei 28,9 Punkten von 100 liegt. Diese Zahl stellt eine minimale Verbesserung dar, nachdem der Index im vergangenen Jahr einen historischen Tiefststand von 25 Punkten erreicht hatte, der durch die Einführung eines neuen Sicherheitsgesetzes geprägt war, das nach den schweren Protesten von 2019 ins Leben gerufen wurde. Laut Prachatai wurde die Umfrage zu diesem Index zwischen März 2024 und September 2025 durchgeführt, und 220 Journalisten nahmen daran teil.

Trotz dieser positiven Entwicklung im Punktwert ist die Realität für viele Journalisten in Hongkong alles andere als rosig. Eine Umfrage zeigt, dass 65% der Befragten in den letzten 18 Monaten Selbstzensur praktiziert haben, was kein gutes Licht auf die Pressefreiheit wirft. Besonders alarmierend ist der extrem niedrige Wert der Selbstzensur mit nur 1,8 von 7 Punkten, der die größte Gefahr für die Freiheit der Berichterstattung darstellt. Hier zeigen sich die schockierenden Auswirkungen repressiver Maßnahmen, die die Behörden seit dem Inkrafttreten des nationalen Sicherheitsgesetzes vor fünf Jahren ergriffen haben. Kritische Medien waren gezwungen zu schließen, und über 1.000 Journalisten haben ihre Stellen verloren, viele von ihnen sind ins Ausland geflüchtet.

Eine gespaltene Medienlandschaft

Die HKJA hat deutlich gemacht, dass die Verbesserung des Index eher die Anpassungsfähigkeit der Journalisten widerspiegelt als eine tatsächliche Entspannung der Situation. Ein Beispiel für diese Verschlechterung ist die drastische Einschränkung der Möglichkeit, die Hongkonger und chinesische Regierung zu kritisieren, deren Wert im Index auf nur 1,9 Punkte gesunken ist. Das Vertrauen der Gesellschaft in die Medien hat ebenfalls gelitten, wie die Abnahme des Wertes in der Rolle der Medien als Stimme der Gesellschaft von 6,6 auf 4,4 Punkte zeigt.

Diese düstere Lage wird durch die Berichterstattung über Drohungen gegen Journalisten und Razzien in Redaktionen verstärkt. Im September 2024 wurden mindestens 13 Journalisten sowohl online als auch offline bedroht. Die staatliche Rundfunkanstalt RTHK hat nicht nur ihre redaktionellen Praktiken geändert, sondern auch alte Informationen aus dem Archiv gelöscht – ein Schritt, der die Besorgnis über die Verlust der Pressefreiheit weiter angeheizt hat.

Die HKJA hat jüngst unterstrichen, dass 2013 die Selbstzensur noch einen Wert von 3,1 Punkten hatte – ein klarer Rückgang und ein Zeugnis für die erschreckenden Auswirkungen der repressiven Gesetze und der politischen Atmosphäre in der Stadt. Wie NHK berichtet, hat die Medienlandschaft unter dem Druck der Behörden stark gelitten und selbst die Pressefreiheit, die Hongkong einst unter dem Rahmen "Ein Land, zwei Systeme" genoss, ist heute stark bedroht.

Insgesamt zeigt der Index und die dazugehörige Berichterstattung, dass die Medien in Hongkong einem ständigen Druck ausgesetzt sind, der ihre Unabhängigkeit und Fähigkeit zur kritischen Berichterstattung massiv einschränkt. Die Zukunft der Pressefreiheit in der Stadt sieht düster aus und wirft die Frage auf: Wie lange können Journalisten noch ihre Stimme erheben, bevor sie zum Schweigen gebracht werden? Weitere Details zur Entwicklung der Pressefreiheit in Hongkong sind in einem Artikel von Spiegel zu finden.