Neuer Ansatz in Thailand: Drogenkonsumenten als Patienten anerkennen!

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Diskussion zur Schadensminderung in Thailand: Veranstaltung "Bridging Justice & Health" thematisiert Gesundheitsansätze für Drogenkonsumenten.

Diskussion zur Schadensminderung in Thailand: Veranstaltung "Bridging Justice & Health" thematisiert Gesundheitsansätze für Drogenkonsumenten.
Diskussion zur Schadensminderung in Thailand: Veranstaltung "Bridging Justice & Health" thematisiert Gesundheitsansätze für Drogenkonsumenten.

Neuer Ansatz in Thailand: Drogenkonsumenten als Patienten anerkennen!

Am 3. November 2025 fand in Bangkok die Veranstaltung „Bridging Justice & Health“ statt, die von verschiedenen Organisationen wie FAIR, UNODC, RSAT, IHRI und der Polizei von Bangkok organisiert wurde. Über 150 Teilnehmer kamen zusammen, um das brisante Thema der Schadensminderung im Kontext von Drogenkonsum zu diskutieren. Bei diesem Treffen wurde unterstrichen, wie wichtig eine Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgung und Zivilgesellschaft ist, um Drogenkonsumenten als Teil der Lösung und nicht als Problem zu betrachten. Das Ziel ist ein klarer Wandel von der klassischen Strafverfolgung hin zur Gesundheitsförderung und zum Schutz der Menschenrechte.

Die Verantwortlichen betonten in ihren Ansprachen, dass es essenziell sei, Drogenkonsumenten in die Gesundheitsprozesse zu integrieren. Gittinan Thammathat von RSAT plädierte dafür, dass die Gesetzgeber diese Nutzer in den Fokus ihrer Reformen setzen sollten. Dr. Nittaya Panupak von IHRI betonte die Notwendigkeit, eine klare Trennung zwischen Drogenkonsumenten und Drogenhändlern zu schaffen. Deren unterschiedliche Bedürfnisse erforderten schließlich auch unterschiedliche Herangehensweisen.

Entwicklungen in der Drogenpolitik

Thailand hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel in der Drogenpolitik vollzogen, nachdem 2021 ein neues Drogenrecht verabschiedet wurde, das Behandlung und Rehabilitation fördert. Diese Reformen führten dazu, dass Drogenkonsumenten nun als Patienten betrachtet werden, die kostenlos von der Nationalen Gesundheitsversicherung (NHSO) versorgt werden. Nach der Reform soll der Zugang zu Gesundheitsdiensten für Drogenkonsumenten problemlos möglich sein.

Doch trotz dieser Fortschritte gibt es besorgniserregende Entwicklungen. Der thailändische Premierminister Sretta Thavisin kündigte an, Cannabis erneut als Betäubungsmittel einzustufen und die Besitzgrenze für Methamphetamin deutlich zu senken. Solche Maßnahmen könnten den Erfolg der bisherigen Reformen gefährden und eine Rückkehr zu gescheiterten Drogenpolitiken der Vergangenheit bedeuten. Kritiker befürchten, dass dies den Druck auf Drogenkonsumenten erhöht und sie davon abhalten könnte, Hilfe in Anspruch zu nehmen, womit die Gesundheitsförderung gefährdet wäre.

Die Risiken für die Gesellschaft

Aktuelle Berichte zeigen, dass Bangkok mit Herausforderungen kämpft, die zur Überbelegung der Gefängnisse führen. Die Inhaftierungsrate wegen Drogenvergehen ist alarmierend hoch: Über 70% der Gefangenen sitzen wegen Drogen im Gefängnis. Im Mai 2024 waren von 287.050 Menschen in Haft, 210.851 wegen Drogenvergehen inhaftiert. Dies könnte nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen, sondern auch die gesellschaftliche Stabilität gefährden.

Die Politik der Regierung könnte einmal mehr dazu führen, dass Drogenkonsumenten als Kriminelle und nicht als kranke Menschen wahrgenommen werden. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Zielen der Nationalen Drogenstrategie 2023-2027, die sich für Menschenrechte und eine ausgewogene Drogenpolitik einsetzt. Wo ist die Balance geblieben, wenn die Zahlen der Drogenkonsumenten weltweit steigen, insbesondere im Fall von Cannabis und Opioiden?

An all diesen Punkten zeigt sich, dass Thailand in einer kritischen Phase seiner Drogenstrategie steckt. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob die Fortschritte in der Schadensminderung weiter fortgeführt werden können oder ob die Rückkehr zu alten Mustern unausweichlich ist. Die Stimmen der Zivilgesellschaft müssen laut und klar gehört werden, um die benötigte Veränderung zu fördern.

In einer Zeit, in der der Fokus auf Gesundheit und Menschenrechten liegt, sollte jeder Schritt zur Schadensminderung auch als ein Schritt in die richtige Richtung für die Gesellschaft insgesamt gesehen werden. Die anstehende Debatte über ein Umdenken im Drogenrecht könnte der Schlüssel zu einer integrativen, gesundheitsorientierten Zukunft sein. Weitere Informationen zu dem Thema bieten die Artikel von The Coverage, Cambridge Dictionary sowie IDPC.