Politisches Tauziehen in Thailand: Vertrauen für die Regierung auf der Kippe!
Chada Thaiseth äußert sich zur anstehenden Vertrauensabstimmung im thailändischen Parlament am 27. Oktober 2025. Die Regierung sucht Kooperation mit der Opposition.

Politisches Tauziehen in Thailand: Vertrauen für die Regierung auf der Kippe!
Inmitten der politischen Unruhen in Thailand hat Chada Thaiseth, der Vorsitzende der Regierungsfraktion, sich am 27. Oktober 2025 zur bevorstehenden Vertrauensabstimmung geäußert. Dieser Schritt kommt, während die Opposition, angeführt von der Pheu Thai Partei, ein Misstrauensvotum gegen die Regierung einreichen möchte. Chada erkennt die legitimen Rechte der Opposition an, sieht jedoch die Abstimmung eher als ein „Spiel der Politik“ an. „Wir sollten die Interessen unseres Landes in den Vordergrund stellen“, so Chada, während er alle Parteien dazu auffordert, die Regierung nicht aus einer feindlichen Perspektive zu betrachten, berichtet Thai TV 5.
Dies ist nicht die erste politische Krise, mit der Thailand seit Jahren zu kämpfen hat. Premierministerin Paetongtarn Shinawatra wurde aufgrund eines Ermittlungsverfahrens aus ihrem Amt suspendiert, was das Land in eine ernsthafte Lage versetzt hat. Politische Beobachter beschreiben die Situation als ausgezeichneter Nährboden für Unsicherheit, da Thailand in den letzten 50 Jahren eine bemerkenswerte Fluktuation von 35 unterschiedlichen Regierungen erlebte, wie Tagesschau berichtet.
Politische Herausforderungen und die Verantwortung der Regierung
Chada betont, dass die Regierung erst seit kurzer Zeit im Amt ist und in dieser Zeit bereits Erfolge erzielt hat. „Wir haben noch keine Mängel in der Arbeit festgestellt“, so der Abgeordnete der Uthai Thani von der Phum Jai Thai Partei weiter. In einem klaren Appell an die politischen Mitbewerber sagte er, dass die Regierung bereits bedeutende Leistungen vorzuweisen hat und bei einer möglichen Debatte die Minister die Fakten darlegen können. Des Weiteren wird die Möglichkeit angesprochen, dass Premierminister die Verantwortung tragen kann, das Parlament aufzulösen, was möglicherweise bis Ende des Jahres geschehen könnte, wenn sich die politischen Spannungen weiter zuspitzen.
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema ist der Rücktritt des Ministers Worabak Thanayawong, den Chada als lobenswerte Geste ansieht. Gleichzeitig räumte er Bedenken bezüglich der Ernennung Worabaks als stellvertretenden Finanzminister ein und erklärte, dass alle Gelder der Stiftung „Gun Jomphalang“ an die „Thanaman-Stiftung“ überwiesen wurden – eine Maßnahme, die für Transparenz sorgt und überprüfbar ist.
Kontext und der Weg nach vorne
Die politische Situation in Thailand ist von tiefen Gräben geprägt. Der Konflikt zwischen gewählten und nicht gewählten Institutionen, dem Militär und dem Königshaus, hat die politische Landschaft nachhaltig beeinflusst. In den letzten Jahren gab es immer wieder Militärputsche und die Auflösung politischer Parteien, was das Vertrauen in demokratische Strukturen erheblich untergräbt. Nicht zuletzt spielt die Shinawatra-Familie eine zentrale Rolle in diesem Machtspiel, da der Rückhalt von Thaksin Shinawatra durch sein Exil sowie die jüngsten Entwicklungen stark abgenommen hat. Laut Pavin Chachavalpongpun, einem Politikwissenschaftler, wird diese Misere weiterhin die schmale Linie zwischen Stabilität und Chaos in Thailand definieren.
In Anbetracht der drohenden US-Zölle von 36 Prozent und der möglichen wirtschaftlichen Folgen für das Land, das als Stabilitätsanker in Südostasien gilt, ist es unerlässlich, dass die politischen Akteure den Fokus auf Lösungen legen, anstatt sich in internen Machtkämpfen zu verlieren. Ob die bevorstehende Vertrauensabstimmung dazu beiträgt, die politischen Differenzen zu glätten, bleibt abzuwarten. Die folgenden Tage werden entscheidend für die politische Zukunft Thailands sein.