Junge Stimmen erheben sich: Klimawandel darf Kinder nicht vergessen!
Über 360 Jugendliche in Thailand fordern auf der COP30 in Brasilien Maßnahmen gegen den Klimawandel. Ihre Stimmen und Lösungen sind entscheidend für die Zukunft.

Junge Stimmen erheben sich: Klimawandel darf Kinder nicht vergessen!
In dieser Woche findet die 30. UN-Klimakonferenz, bekannt als COP30, in Belem, Brasilien, statt. Anlässlich dieses bedeutenden Treffens haben über 360 Kinder und Jugendliche aus Thailand ihre Stimmen erhoben, um dringende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fordern. Laut Thai Publica haben diese engagierten jungen Menschen in vier regionalen Konsultationen, die von UNICEF Thailand und dem Department of Climate Change and Environment (DCCE) organisiert wurden, ihre Anliegen formuliert. Ihr Fokus liegt darauf, dass der Klimawandel bereits heute direkt das Leben von Kindern und Jugendlichen beeinflusst.
Die Teilnehmenden kommen aus 97 verschiedenen Jugendnetzwerken, darunter Schüler und ethnische Gruppen, die sich für den Umweltschutz stark machen. In einem eindringlichen Appell fordern sie, dass ihre Stimmen gehört werden und dass dies auch zu konkreten Veränderungen führt. Chai Rat Di Po, ein 19-jähriger Vertreter aus Chiang Mai, wird die thailändische Perspektive auf der COP30 einbringen und auf die gravierenden Auswirkungen von Hitze und Dürre auf die Landwirtschaft und Bildung hinweisen.
Sechs Forderungen für eine bessere Zukunft
Die Jugendlichen haben sechs zentrale Forderungen formuliert, die sie den Entscheidungsträgern präsentieren wollen:
- Gesundheitsversorgung, die auf klimabedingte Risiken reagiert.
- Klimabildung für alle Schüler.
- Nachhaltige Landwirtschaft und Abfallmanagement.
- Gemeinschaftsorientierte Katastrophenmanagementsysteme.
- Wassersicherheit für alle.
- Förderung einer Kreislaufwirtschaft.
Nanthapass Pongwitoon, 23 Jahre alt und Koordinatorin von GYBN Thailand, unterstreicht die Notwendigkeit intergenerationaler Zusammenarbeit, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen. UNICEF Thailand appelliert zudem dafür, dass die Klimapolitik die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen stärker berücksichtigen muss.
Kampagne für Beteiligung
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass über 90% der thailändischen Jugendlichen großes Interesse an Klimafragen haben, aber nur 34% tatsächlich die Möglichkeit zur Mitwirkung bekommen. Um dem entgegenzuwirken, startet UNICEF die Kampagne #CountMeIn 2025, die darauf abzielt, die Beteiligung junger Menschen an Klimafragen zu fördern. UNICEF wird die Vertreter der Jugendlichen unterstützen, ihre Anliegen auf der internationalen Bühne der COP30 zu präsentieren.
Die Bedeutung der COP30 darf nicht unterschätzt werden. AP News berichtet, dass die Konferenz das Ziel verfolgt, einen gemeinsamen Weg gegen die schwerwiegenden Folgen des menschengemachten Klimawandels zu finden, auch wenn Experten warnen, dass dieses Ziel zunehmend unerreichbar erscheint. Der Klimawandel hat bereits verheerende Auswirkungen für Milliarden von Menschen, und Belem bietet eine wertvolle Plattform, um die Rolle indigener Völker im Umweltschutz hervorzuheben.
Inmitten von Sorgen um ausreichende Unterkünfte für die Teilnehmenden – einige Delegierte haben sogar Kreuzfahrtschiffe und „Liebesmotel“ als Schlafplätze gewählt – stellt sich die Frage, ob diese Konferenz die dringend benötigten Ergebnisse bringen wird. Die Gastgeber haben einen informelleren Dresscode empfohlen, um den heißen und feuchten Bedingungen Rechnung zu tragen.
Obwohl kein bahnbrechendes neues Abkommen erwartet wird, wird betont, dass die Anstrengungen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Finanzierung von Projekten gegen Abholzung deutlich verstärkt werden müssen. Zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen ist die globale Temperatur bereits um etwa 0,46 Grad Celsius angestiegen, was den ursprünglichen Zielen immer näher zuwiderläuft.
Die Stimmen der Jugendlichen aus Thailand sind ein kraftvoller Appell, den Klimawandel ernst zu nehmen und die nächste Generation in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Die Uhr tickt, und der Handlungsbedarf ist dringender denn je.