Polynukleotide: Das neue Wundermittel oder risikobehafteter Trend?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Die 29-jährige Abby erhält in Manchester eine innovative Behandlung mit Polynukleotiden zur Hautverbesserung. Experten warnen vor Risiken.

Die 29-jährige Abby erhält in Manchester eine innovative Behandlung mit Polynukleotiden zur Hautverbesserung. Experten warnen vor Risiken.
Die 29-jährige Abby erhält in Manchester eine innovative Behandlung mit Polynukleotiden zur Hautverbesserung. Experten warnen vor Risiken.

Polynukleotide: Das neue Wundermittel oder risikobehafteter Trend?

In den letzten Jahren hat sich die ästhetische Medizin rasant entwickelt und immer mehr Menschen setzen auf innovative Verfahren zur Hautverjüngung. Ein Trend, der gerade in Manchester für Aufsehen sorgt, sind die Behandlungen mit Polynukleotiden. Diese aus dem Sperma von Forellen oder Lachsen gewonnenen Moleküle versprechen eine Verbesserung der Haut durch Stimulation der Kollagen- und Elastinproduktion. Die 29-jährige Abby gehört zu den Mutigen, die diesen Schritt gewagt haben, und lässt sich in einer Schönheitsklinik behandeln, um Hautprobleme wie Akne und Narben zu bekämpfen. Laut BBC Thai schwören mittlerweile auch viele Prominente, darunter Charli XCX und die Kardashian-Schwestern, auf diese neuen „Wundermittel“ der Hautpflege.

Die Behandlungskosten liegen zwischen 200 und 500 Pfund pro Sitzung, wobei mehrere Anwendungen innerhalb kurzer Zeit empfohlen werden. Doch die Berichte über die Ergebnisse sind gemischt: Einige Kunden berichten von sichtbaren Verbesserungen, während andere keine signifikanten Veränderungen bemerken. Dr. John Pagliaro, ein Dermatologe, äußert Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Wirksamkeit dieser Verfahren, vor allem da es an umfassenden Studien mangelt. Tatsächlich strengen sich Experten an, potenziellen Risiken und Unzuverlässigkeiten in der Verwendung von Polynukleotiden nachzugehen, während die Zahl der Anbieter wächst.

Wirkungsweise und Anwendungsgebiete

Polynukleotide sind nicht nur ein neues Thema in der ästhetischen Medizin, sie zeigen auch vielversprechende Ergebnisse in verschiedenen Anwendungen. Diese komplexen Moleküle, die in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen haben, fördern die Zellproliferation und verbessern die Hautelastizität. Laut einer Untersuchung, die in einer Literaturübersicht zusammengefasst wurde, erzielen Polynukleotide signifikante Erfolge bei der Verbesserung von Hautzuständen wie Falten, Narben sowie dunklen Ringen unter den Augen und Melasma. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Resultate variieren können, was teilweise auf die unzureichende Forschung zurückzuführen ist – ein Problem, das auch Experten ansprechen.

Ein weiterer Vorteil der Polynukleotide ist ihre Verträglichkeit. Sie unterstützen die körpereigenen Reparaturmechanismen und verbessern das Hautbild, ohne auf invasive Methoden zurückgreifen zu müssen. Die Anwendung umfasst in der Regel eine gründliche Beratung, gefolgt von der Injektion, die etwa 30 bis 45 Minuten dauert. Empfohlen werden 3 bis 4 Sitzungen im Abstand von 3 bis 4 Wochen. Dabei sind die ersten sichtbaren Ergebnisse meist bereits nach der zweiten Sitzung zu sehen.

Sicherheit und Vorschriften

In Großbritannien sind Polynukleotide zwar als medizinisches Gerät registriert, sie unterliegen jedoch nicht den strengen Kontrollen, die für Medikamente gelten. In den USA ist die FDA noch nicht zu einer Genehmigung gelangt, was bei vielen Fachleuten für Besorgnis sorgt. In Thailand wird das Produkt unter dem Namen „Rejuran“ angeboten. Hier gibt es einige ordnungsgemäß registrierte Produkte, jedoch ebenfalls ohne die rechtlichen Rahmenbedingungen für Medikamente. Experten warnen – deren Meinung wird auch von der Analyse aus der NCBI unterstützt – vor potenziell unzureichend getesteten Produkten auf dem Markt und fordern dringend klarere Regulierungen.

So berichtete Charlotte Bickley, eine 31-jährige Patientin, von negativen Erfahrungen, darunter Hautinfektionen und das Auftreten verstärkter Augenringe nach ihrer Behandlung. Gesunde Skepsis ist also angebracht, bevor man sich für solche Eingriffe entscheidet. Die Branche wächst, und damit auch die Verantwortung, die Nutzer auf die möglichen Risiken hinzuweisen und transparente Informationen bereitzustellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Polynukleotide in der ästhetischen Medizin einen aufregenden, aber auch umstrittenen Fortschritt darstellen. Während sie das Potenzial haben, die Hautgesundheit auf sanfte Weise zu fördern, ist es für Interessierte ratsam, sich umfassend zu informieren und gut zu überlegen, bevor sie einen Schritt wagen. Wer auf der Suche nach einer Möglichkeit ist, das eigene Hautbild zu verbessern, sollte sich nicht scheuen, verschiedene Optionen abzuwägen und sich von Fachleuten beraten zu lassen. Die Ergebnisse können überzeugend sein, aber wie in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung gilt es, mit Bedacht zu handeln – schließlich handelt es sich um die eigene Haut.