Kampf um das Gesundheitsbudget: Ärzte fordern sofortige Reformen!
Dr. Supat Hasuvarnkit äußert Bedenken zum IP-Budget 2026 des thailändischen Gesundheitssystems. Reformen dringend erforderlich.

Kampf um das Gesundheitsbudget: Ärzte fordern sofortige Reformen!
In Thailand brodelt derzeit die Diskussion um die zukünftige Finanzierung des Gesundheitssystems. Am 30. Oktober 2025 äußerte Dr. Supat Hasuvarnkit, Direktor des Sabayoi-Krankenhauses in Songkhla und Präsident der ländlichen Ärztevereinigung, in einem Facebook-Post ernsthafte Bedenken bezüglich des vorgesehenen IP-Budgets für das Jahr 2026. Das Budget wurde als „Ende des Jahres-Budget“ genehmigt, was für die Krankenhäuser bedeutet, dass sie mit einem starren Budget arbeiten müssen. Bei der steigenden Zahl an Patienten wird es schwierig, die erforderlichen Rückerstattungen zu garantieren.
Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass die Rückerstattung für die Krankenhäuser möglicherweise nur bei etwa 7.500 Baht pro Rechnungseinheit (RW) liegen könnte – ein Betrag, den die betroffenen Einrichtungen schlichtweg nicht akzeptieren können und wollen. Dr. Hasuvarnkit betont, dass man einen Garantiebetrag von mindestens 8.350 Baht pro RW anstrebe. Um dies zu erreichen, müsste das Budget jedoch als offenes Budget verwaltet werden, was bedeutet, dass zusätzliche Mittel erforderlich sind.
Finanzierungsreform im Gesundheitswesen
Die thailändische Regierung hat dieses Thema erkannt und plant eine umfassende Reform des Finanzierungsmodells des Gesundheitssystems, so Vizepremierminister und Finanzminister Pichai Chunhavajira. Bei einem Treffen am 27. Januar, das von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra einberufen wurde, wurde deutlich, dass die Effizienz gesteigert und bestehende Ungleichheiten zwischen den vier Gesundheitsdienstmodellen, wie dem universellen Gesundheitssystem (Goldkarte) und dem Sozialversicherungsfonds (SSF), angegangen werden müssen. Besonders im Hinblick auf die steigenden medizinischen Kosten, die schneller wachsen als das BIP des Landes, besteht Handlungsbedarf.
Dr. Jadej Thammatacharee, der Generalsekretär des National Health Security Office (NHSO), berichtete, dass jährlich etwa 360 Milliarden Baht für die Gesundheitsversorgung von 64 Millionen Bürgern bereitgestellt werden. Doch die Pro-Kopf-Ausgaben variieren je nach Dienstmodell erheblich. Zum Beispiel erhalten DLA-Begünstigte durchschnittlich 12.000 Baht, Beamte sogar 18.000 Baht, während fortlaufend diskutiert wird, wie die Finanzierung gerechter gestaltet werden kann.
Die Herausforderungen des thailändischen Gesundheitssystems
Das Gesundheitssystem in Thailand ist nicht nur finanziell, sondern auch strukturell gefordert. Historisch betrachtet hat Thailand ein umfassendes Gesundheitssystem entwickelt, das sowohl öffentliche als auch private Sektoren umfasst. Ein Großteil der Patientenversorgung erfolgt jedoch über staatliche Einrichtungen, was oft zu überfüllten Krankenhäusern und erschöpften Mitarbeitern führt. Die alten Strukturen, die seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts vielen Thailändern zu einer medizinischen Grundversorgung verhelfen, stoßen an ihre Grenzen.
Das Gesundheitssystem hat sich seit den Zeiten der siamesischen Monarchie erheblich gewandelt, doch die Herausforderungen bleiben bestehen. Dazu zählen steigende Arzneimittelimporte, die jährlich 200 Milliarden Baht kosten, sowie der Umgang mit einer alternden Gesellschaft. Durch Initiativen wie das „30-Baht-Versicherungsprogramm“, das vor über 20 Jahren ins Leben gerufen wurde, hat Thailand zwar große Fortschritte gemacht, jedoch sind die aktuellen Ansprüche an die Gesundheitsversorgung gestiegen und erfordern dringend Reformen.
Zusammengefasst, die thailändische Regierung steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe: Zu gewährleisten, dass die medizinische Versorgung für alle zugänglich bleibt und gleichzeitig die finanzielle Stabilität der Gesundheitsdienste sichergestellt wird. Ohne eine klare Strategie zur Optimierung des Budgets und zur Bekämpfung von Ungleichheiten drohen in Zukunft erhebliche Probleme im Gesundheitssystem.
Für weitere Informationen können Sie die Artikel auf Hfocus, Bangkok Post und auf Wikipedia nachlesen.