Gemeinsam gegen Cyberkriminalität: Thailands Rückführungsoffensive

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 10. November 2025 diskutierten Thailand und Indien Maßnahmen gegen Online-Kriminalität und Menschenhandel.

Am 10. November 2025 diskutierten Thailand und Indien Maßnahmen gegen Online-Kriminalität und Menschenhandel.
Am 10. November 2025 diskutierten Thailand und Indien Maßnahmen gegen Online-Kriminalität und Menschenhandel.

Gemeinsam gegen Cyberkriminalität: Thailands Rückführungsoffensive

In Mae Sot, einer charmanten Stadt in der Provinz Tak, fanden am 10. November 2025 wichtige Gespräche zwischen dem thailändischen Premierminister Anutin Charnvirakul und dem indischen Botschafter H.E. Mr. Nagesh Singh statt. Das Hauptmerkmal dieses Treffens war die Zusammenarbeit zur Rückführung von Opfern von Online-Betrügern sowie die Bekämpfung der begleitenden Cyberkriminalität. Solche Treffen sind essenziell, besonders in Anbetracht der europaweiten Warnungen von Interpol zur dramatischen Zunahme von Menschenhandel, der eng mit kriminellen Online-Netzwerken verbunden ist. Laut DW sind Opfer mittlerweile aus 66 Ländern betroffen, und die Situation wird von Experten als globale Krise eingestuft.

Premierminister Charnvirakul betonte während des Treffens die hohe Priorität, die seine Regierung der Bekämpfung von Online-Kriminalität beimisst. So berichtete er, dass bereits 197 Personen am 10. November und 270 am 6. November 2025 aus Betrügerzentren in Myanmar nach Thailand zurückgeholt werden konnten. Dies geschah dank der Unterstützung Indiens, wofür Charnvirakul auch seinen Dank aussprach. Die Vereinbarung über eine intensivere Zusammenarbeit in der Bekämpfung von Cyberkriminalität und Menschenhandel soll einen weiteren wichtigen Schritt zum Schutz der Bürger darstellen.

Menschenhandel im Online-Betrug

Das Thema Menschenhandel ist nicht nur eine lokale, sondern auch eine internationale Herausforderung. Ein aktueller Bericht von Interpol hebt hervor, dass Opfer oft mit gefälschten Jobangeboten in die Betrugszentren gelockt werden, wo sie dann unter extremen Bedingungen festgehalten werden. Viele dieser Zentren sind in Südostasien angesiedelt, und die Dunkelziffer an Opfern ist erschreckend hoch. Wie Heise festgestellt hat, müssen die Opfer nicht nur mit körperlicher und seelischer Gewalt rechnen, sondern werden in vielen Fällen sogar gezwungen, selbst Betrug zu begehen – sei es in Form von Anlagebetrug, Liebesschwindel oder Online-Glücksspiel. Diese Praktiken machen die Online-Betrugszentren zu einer doppelten Bedrohung für die Gesellschaft.

Interessanterweise ist der Trend nicht nur auf Thailand oder Südostasien beschränkt. Die Strukturen dieser Online-Betrugszentren breiten sich zunehmend auch nach Westafrika, Zentralamerika und in den Nahen Osten aus. Die Palette an Ländern, aus denen die Opfer stammen, umfasst dabei alle Kontinente. Interpol fordert daher eine verstärkte internationale Kooperation und Kommunikation zwischen den betroffenen Ländern sowie mit Organisationen, die sich um die Unterstützung der Opfer kümmern.

Mit einer Kooperation, die sich sowohl auf Rückführungen als auch auf präventive Maßnahmen konzentriert, könnte es gelingen, den Menschenhandel und die Online-Kriminalität besser in den Griff zu bekommen. Premierminister Charnvirakul und sein indischer Kollege haben sich für eine enge Zusammenarbeit ausgesprochen, weshalb wir hoffen dürfen, dass diese Erfolge nicht nur beim Rücktransport von Opfern sichtbar werden, sondern auch bei der Bekämpfung der Ursachen dieser modernen Form der Kriminalität.